Wir schreiben den 26.08.2019 als wir um 08 Uhr morgens mit der Fähre Indonesien verlassen und Kurs auf Malaysia nehmen. Es ist kalt, um nicht zu sagen eiskalt. Ob Bus, Zug oder Fähren: Asiaten stellen Klimaanlagen grundsätzlich so ein, dass man stets das Gefühl hat in der Tiefkühlabteilung eines Grossmarktes zu stehen. Man reicht uns gebratene Nudeln und Wasser, eingepackt in Plastik, das mit Plastik umpackt und wiederum in Plastik eingepackt ist. Verschnürt wird das Ganze mit Gummis. Ein zweiter Mitarbeiter reicht Trinkhälme, gefertigt aus Plastik.
Nach drei Stunden erreichen wir Malaysia und nehmen ein Taxi zum Bus-Terminal von Melaka, um kurz darauf einen Bus ins 2h entfernte Kuala Lumpur zu besteigen. Wir geraten in einen Stau, nichts ungewöhnliches im Stadtverkehr der größten Metropole Malaysias. Er ist mitunter auch der Grund für den Smog der Stadt, den man sowohl riechen als auch sehen kann. Trotz der Tatsache, dass die City den Anschein erweckt inmitten eines Dschungels gebaut zu sein, weil sich überall Palmen, Sträucher und Grünanlagen befinden, hat sie mit einer schlechten Luftqualität zu kämpfen.
Wir nisten uns in einem Apartment ein, das wir über Airbnb gebucht haben. Es befindet sich in einem Hochhaus am Rande der Innenstadt mit phänomenalen Blick auf die Skyline. Das i-Tüpfelchen befindet sich im obersten Stockwerk: Ein gigantischer Infinity Pool, der von gewissen Bewohnern des Hauses genutzt werden darf – darunter uns. Den ersten Abend verbringen wir im Jalan Alor Night Food Court, der bekanntesten Strasse der Stadt, wenn es um Street Food geht. Von frischem Obst, über gebratene Frösche und einer unendlichen Auswahl an Meeresfrüchten bis hin zu sämtlichen Reis- und Nudelgerichten, findet sich hier so ziemlich alles, was das Herz eines Streetfood-Liebhabers höher schlagen lässt. An den beiden darauf folgenden Tagen schlendern wir durch die City, gehen shoppen und stellen fest, dass Kuala Lumpur wohl einer der am schnellsten wachsenden Städte weltweit ist. Hunderte, mitunter gigantische Baustellen finden sich verstreut im gesamten Stadtgebiet. Wohin man auch schaut wird gebaut.
Nach zweieinhalb Tagen entscheiden wir uns weiterzureisen, fernab der Großstadt soll es an die beschauliche Ostküste Malaysias gehen, genauer gesagt auf die Perhentian Islands, einer kleinen Inselgruppe etwa 30min entfernt vom Festland. Franka bemüht sich um den Erwerb von Fahrkarten für einen Nachtbus, scheitert aber am Personal, welches wiederum am Computer scheitert. Nach geschlagenen 20min halten wir die Tickets in Händen und machen uns auf die Suche nach einem Geldautomaten und “Supermarkt”, um für Verpflegung zu sorgen. Wir finden einen kleinen Minimarkt, in dem neben den üblichen Convenience-Produkten auch Bananen verkauft werden. Jede einzelne verpackt in Plastik, trotz vorhandener Schale. Ich stehe etwa 2-3min vor dem Regal und grübele vergebens nach dem Grund. Scheinbar misstraut man schlicht der Natur, deren Schale bereits als Verpackung dient. Kopfschüttelnd steigen wir um 22 Uhr in den Bus. 7,5h liegen nun vor uns, in denen ich von Plastikbananen, eingepackt in Bananenschalen träume.