Während unserer Fahrt zur Hauptstadt Costa Ricas, wird der Bus von Polizisten angehalten, um die Papiere, der Insassen zu prüfen. Obwohl unsere Pässe – wie bereits im Post “Golfito, Costa Rica” zu lesen ist – keine Einreisestempel aus CR enthalten, fällt es der prüfenden Polizistin scheinbar nicht auf. Sie schaut kurz in die Pässe, nickt uns freundlich zu und reicht sie uns schließlich – unfassbar! Bei illegaler Einreise nach Costa Rica wird der Pass häufig für mehrere Wochen einbehalten und es erfolgt eine Inhaftierung. Glück gehabt, für‘s Erste! Am Flughafen angekommen erfolgt allerdings Prüfung No. 2 und hier wird es den Beamten auffallen, da sind wir uns sicher. Als wir die Pässe der Ausreisebehörde vorzeigen, werden wir dann auch sofort nach den fehlenden Einreisestempeln gefragt. Unsere Erläuterung lässt den Grenzbeamten leicht zornig werden. Er zieht sich für einige Minuten zur Beratung mit anderen Kollegen zurück und gibt uns die Pässe schließlich ungestempelt zurück. Wieder Glück gehabt. Kurze Zeit später, während die letzten Sonnenstrahlen des Tages die Erde berühren, hebt der Flieger Richtung Guatemala ab. Nur 1,5h später setzt die Maschine in Guatemala City auf und wir machen uns mit einem Taxi auf den einstündigen Weg in die alte Hauptstadt Antiqua, die im Hochgebirge des vulkanreichen Landes liegt.
Antiqua lernen wir als eine sehr schöne, saubere und farbige Stadt kennen. Der jeden Samstag stattfindende Wochenmarkt stellt eines der Highlights unseres Besuches dar. Ein riesiges buntes Wirrwarr aus hunderten eng aneinander stehenden Ständen, an denen neben den üblichen Dingen wie Fisch, Gemüse, Obst und Kleidung auch riesige Macheten oder Fleisch von Leguanen angeboten wird. Aufgrund der Größe und Unübersichtlichkeit verlaufen wir uns mehrfach und entdecken immer wieder Neues.
Die Stadt selbst gehört seit den 1970er-Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe, weist sie doch ein regelmäßiges koloniales Stadtbild auf. Mit ihren lediglich 35.000 Einwohnern bleibt sie überschaubar und verhältnismäßig sicher. Zwei Tage verbringen wir hier, bevor wir uns entscheiden den 4000m hohen Vulkan Acatenango zu besteigen, dessen Zwillingsbruder Fuego im Juni 2018 durch einen massiven Ausbruch hunderten Menschen das Leben gekostet und Tausende obdachlos gemacht hat.